Am Anfang dieser Woche ging in München die DLD genannte Digital-Life-Design-Konferenz zuende. Die Veranstaltung wurde (wie zahlreiche andere Konferenzen natürlich auch) von Live-Tweets begleitet. Konferenz-Teilnehmer twitterten ihre Eindrücke, aber eben auch die Veranstalter über den offiziellen DLD-Account. Nina Betz (Foto: privat) war eine derjenigen DLD-Mitarbeiterinnen, die den Account betreuten. Ich habe ihr ein paar Fragen zum Thema Live-Tweeten geschickt.
Du warst im Team, das den DLD live auf Twitter begleitet hat, war es anstrengend? Immerhin muss man allen Vorträgen folgen und in Echtzeit entscheiden, ob das jetzt ein zitierfähiges wichtiges Zitat war oder nicht?
Ich würde sagen anstrengend ist das falsche Wort. Natürlich ist es anspruchsvoll, da Session an Session gereiht ist, aber da wir zu sechst waren konnten wir uns die Sessions gut einteilen. Meistens waren wir zu zweit in einer Session, somit konnte sich einer/eine alleine auf’s Twittern und der/die andere auf den Blog-Post konzentrieren.
Bist du selber eine aktive Twitterin?
Nein, ich bin keine aktive Twitterin. Zumindest bis jetzt nicht gewesen. Ich glaube aber das ändert sich ab jetzt…
Wie kommt man zu so einem Job?
Die meisten von uns waren schon öfter bei der DLD als Live-Blogger- und Tweeter. Ich persönlich bin aufgrund meiner Vorkenntnisse im PR- und Social Media-Bereich und meines Interesses am Digitalen Markt dazugekommen.
Siehst du das Twittern vom Organisations-Account eher als Marketing-Tätigkeit oder ist nicht eher eine journalistische Tätigkeit?
Ich sehe es eher als eine journalistische Tätigkeit, da unsere Aufgabe ist die ‚Follower‘ auf dem Laufenden zu halten und den jenigen das Geschehen näherzubringen, die nicht live dabei sein können.
Auf der anderen Seite kann man natürlich das Twittern auch als Marketing-Tätigkeit sehen, um zu zeigen, wie innovativ die Veranstaltung ist und um die Reichweite der DLD zu verbreiten und neue Unternehmen, aber auch Einzelpersonen zu gewinnen. Aus dieser Sicht habe ich es noch gar nicht gesehen. Ich bin eben doch mehr PR’lerin…
Ihr begleitet die Vorträge und reagiert auf Anfragen. Kannst Du sagen, wie die Arbeit etwa verteilt ist?
Wie gesagt, wir haben uns auf die verschiedenen Sessions aufgeteilt und haben uns davor auf jede einzelne kurz vorbereitet. Das schöne war, dass wir sechs eine gute Mischung waren mit verschiedenen Neigungen. Somit hatten wir meistens die Möglichkeit die Sessions zu besuchen, die jeden einzelnen am meisten interessiert haben. Jeder war dann auch für seine Session verantwortlich und ist auf die Anfragen dazu eingegangen.
Was muss man können, um live zu twittern? Beim DLD natürlich englisch, aber was noch?
Wie du sagst, Englisch muss man beherrschen. Und eine schnelle Auffassungsgabe haben, um die wichtigen Dinge, wie einschlägige Zitate oder Unerwartetes herauszufiltern und sofort weiterzugeben. Das Zehnfingersystem zu beherrschen ist ebenfalls sehr hilfreich…
Der Guardian hat letzten Herbst zehn Regeln über das Live-Twittern von einer Konferenz aufgestellt. Habt Ihr auch Regeln, die Ihr befolgen müsst/ die Ihr Euch selbst gegeben habt?
Im Grunde genommen hat der Guardian die wichtigsten Regeln fürs Live-Twittern genannt, an die man sich halten sollte und an die wir uns gehalten haben.
Gab es beim diesjährigen DLD einen Lieblings-Tweet?
Ich glaube die Lieblingstweets für’s Team sind immer die, die nach einem Event folgen. Die Danksagungen und das Lob der ‚Follower‘. Dann merkt man, man hat seine Arbeit richtig und vor allem gut gemacht.