Es geht weder um eine Kapitulation des Rechtsstaates noch um eine Abschaffung des Urheberrechts. Es geht darum, das Urheberrecht an die Informationsgesellschaft anzupassen, und dabei Strukturen zu schaffen, die funktionieren und Einkünfte generieren, ohne Massenkriminalisierung der Bevölkerung. Was unser Urheberrecht zudem dringend braucht, ist ein neuer Interessensausgleich. Im Übrigen scheint es mir mittlerweile erwiesen zu sein, dass Massen-Drohungen und Strafanzeigen gegen Privatpersonen weder zum gewünschten Schutz noch zu einem gestärkten (Un-)Rechtsbewusstsein führen. So gibt es keinerlei Beleg dafür, dass solche Maßnahmen der Musikindustrie zu einem Rückgang der Aktivitäten in Tauschbörsen geführt hätten. Der Imageverlust der Branche ist hingegen gravierend.
Auf der Literaturseite der morgigen SZ kommt Till Kreutzer zu Wort, der Rechtsanwalt, Urheberrechts-Experte und iRights-Redakteur, dessen Dissertation mit dem Titel „Das Modell des deutschen Urheberrechts und Regelungsalternativen“ gerade erschienen ist.
1 Kommentar
Ich glaube nicht das jemals passieren wird, dazu sind diejenigen die das machen müssten einfach zu langsam. Andere Bewegungn ob „illegal“ wie filesharing oder „pseudokomunistisch“ wie Creative Commons sind da in der Entwicklung viel zu schnell. Ich würde gern Schumpeter und die kreative Zerstörung zitieren, aber dazu bin ich nicht Bibelfest genug.