Seit heute ist Edward Snowden auf Twitter. Der Whistleblower, der 2013 den NSA-Skandal auslöste, postete um 18 Uhr seinen ersten Tweet. Innerhalb kurzer Zeit verbreitet sich der Beitrag – aber auch der Account @Snowden im Netzwerk. Weil ich mich für diese Mechanismen begeistern kann (z.B. im Phänomeme-Blog für die SZ), hier die zehn wichtigsten Fakten zu Snowden auf Twitter:
Wer quasi live mit erleben will wie Viralität auf Twitter entsteht: vor 25 Min hat @Snowden das erste Mal getwittert https://t.co/co2UaQ6Eqd
— Dirk von Gehlen (@dvg) 29. September 2015
1. Spekulationen über Snowden auf Twitter gab es schon länger. Durch den Account @Snowden sind sie jetzt Realität. Da der Account seit längerem ungenutzt war, übertrug Twitter ihn an Edward Snowden.
2. Auslöser für Snowdens Twitter-Start war ein Interview, das er vor ein paar Tagen auf Startalkradio gab.
3. Moderator Neil deGrasse Tyson fragte ihn dabei, warum er eigentlich nicht auf Twitter sei:
Tyson: Du brauchst einen Twitter-Handle. Was hältst du von @Snowden? Wäre das was für dich?
Snowden: Das klingt gut, ich denke das sollten wir tun.
Tyson: Wir könnten Twitter-Buddies werden. Deine Follower werden auf jeden Fall das Internet, ich und die NSA sein.
4. Seit sechs Stunden folgen zahlreiche Menschen dem Account von Edward Snowden. Aktuell 613 Tausend.
5. Die NSA zählt allerdings nicht dazu. Obwohl Snowden selber nur einem Account folgt: http://twitter.com/nsagov
6. Snowden hat damit ein Twitterwachstum von rund 100.000 Follower in der Stunde.
7. Möglich wird dies u.a. durch ein Angebot wie MagicRecs. Dieser Account verschickt für den Fall Hinweise, dass innerhalb kurzer Zeit viele Accounts, denen man selber folgt, einem Twitter-Nutzer folgen.
8. Twitter selber hat dieses erstaunliche Wachstum in einer Grafik zusammengefasst:
Today @Snowden joined Twitter, and here's the world's response. pic.twitter.com/d6HgVvdRsf
— Twitter (@twitter) 29. September 2015
9. Auf The Intercept schreibt Dan Froomkin, dass Snowden nun zu einer wichtigen Stimme in der Debatte um Überwachung und Privatsphäre werde.
10. Davon wird sicher auch die Freedom of Press-Foundation profitieren. In seiner Twitter-Bio („I used to work for the government. Now I work for the public.“) stellt sich Snowden als deren Director vor.