Mit der Zeitung unter dem Arm ins Café, zum Termin oder auf den Zug, darin steckt nicht nur der analoge Zugang zu Aktualität und Wissen, darin spiegelt sich ein Selbstentwurf. Und da diese Gruppe sich gerne selbst spiegelt, auch medial, beeinflusst sie in überproportionaler Intensität den öffentlichen Diskurs über das angebliche Ende der Zeitung.
Miriam Meckel fasst in der FAZ den The Atlantic-Artikel Michael Hirschorn zusammen und gibt dem Thema „Zukunft der Zeitung“ einen Dreh mit zwei Seiten
Die Zeitung der Zukunft wird zwei Gesichter haben: ein gedrucktes und ein vernetztes. Die Aktualität, also ‚Äûall the news that‚Äôs fit to print‚Äú, wie die ‚ÄûTimes‚Äú für sich in Anspruch nimmt, wird ins Internet abwandern. Das Netz ist schneller als jedes andere Medium. Ihm auf diesem Feld mit einem gedruckten Produkt Konkurrenz zu machen, hat einfach keinen Sinn. Aber als Medienhaus die Aktualität im Netz zu bespielen, hat sehr viel Sinn. Das zeigt auch eine neue Studie des Hightech-Branchenverbandes Bitkom, die den Nachrichtenportalen im Internet einen Nutzungszuwachs von dreißig Prozent innerhalb eines Jahres attestiert, darunter viele Angebote der etablierten Medienhäuser. Für einen Überblick über die Tagesaktualität, die kurze Einordnung der Welt, wie ich sie beim Aufwachen vorfinde, dafür braucht es erst mal keine Edelfedern oder eigene Infrastruktur. Deshalb ist das Konzept der ‚ÄûNewsrooms‚Äú, das sich nun überall durchzusetzen beginnt, für diese Art des Journalismus perfekt. Für diese.