„Ich hab meistens extrem gute Laune“ sagt Farin Urlaub im Ärzte-Podcast, den Marco Seiffert gerade für die ARD produziert. Es ist die Antwort des Ärzte-Sängers auf die Frage nach seiner Rolle in der Band. Im weiteren Verlauf des Gesprächs geht es darum, wie ihm die „komplett-absurde Text-Ideen“ (Seiffert) kommen, also: wie er kreativ ist.
Seine Antwort (und sein Auftreten im gesamten Podcast) erinnert mich sehr an die These, dass die allermeisten Menschen, die gute Ideen haben – auch humorvoll oder witzig sind. Seiffert fragt dann noch, ob Drogen (auf die Urlaub verzichtet) helfen würden oder ob er einfach ein Genie ist. Seine Antwort:
Also mit Genie hab ich nun wirklich nix am Hut. (…) Ich glaube nicht, dass Drogen dir dabei helfen, absurd zu werden. Also weiß ich nicht, ich hab wie gesagt keine eigene Erfahrung. (…) Vieles hat damit zu tun, dass ich Sachen zulasse. Also wenn mir was einfällt und es ist bescheuert, dann sage ich nicht gleich ,das ist ja bescheuert‘, sondern ich sage ,mal gucken, wo es hinführt‘. Und was viele Künstler von sich behaupten und ich auch ist dieses „fünf Prozent Inspiration, 95 Prozent Transpiration“. Also ich feile an Ideen so lange rum, bis ich zufrieden bin. (…) Wenn der Reim nur so ungefähr gut ist, bin ich meistens nicht zufrieden. Im Idealfall hört sich ein Song so an, als würde sich jemand mit dir unterhalten – und dann merkst du aber, dass das Versmaß und die Reime komplett stimmen.
Mir gefällt nicht nur der Podcast herausragend gut, auch die Einblicke in den kreativen Prozess von Ärzte-Songs finde ich äußerst inspirierend – denn das Modell des Zulassens deckt sich voll und ganz mit der Idee, die ich in der Anleitung zum Unkreativsein beschrieben habe: Wir müssen uns von Ideen finden lassen.
Mehr zu Musik & Kreativität hier im Blog von Rick Astley und der Band Franz Ferdinand