Es gibt im deutschen Journalismus ¬ªeine Geneigtheit, Progressivität zu demonstrieren¬´, hat einmal der Philosoph Hermann Lübbe gesagt, der zur Zeit der Studentenbewegung als Sozialdemokrat Staatssekretär in Düsseldorf war. Er bezog das auf die Wende von 1968. Die Journalisten, die damals am Anfang ihrer Karrieren standen, gehen demnächst in Rente. Und viele der Journalisten, die heute über die Fülle der Möglichkeiten ihres Berufs verfügen, sind von ihnen geprägt worden, was ‚Äì bei der bekannten Überheblichkeit der 68er ‚Äì nicht ohne Leiden abgegangen sein wird. Und jetzt, da sich unübersehbar das Generationenprojekt des ¬ªMarsches durch die Institutionen¬´ dem Ende zuneigt, bestimmt enttäuschte Liebe die Abrechnung mit der SPD.
Jürgen Busche erklärt in der Zeit, warum so viele Journalisten so böse mit der SPD umspringen – man kann das aber auch anders lesen: Warum so viele Journalisten sich dem Neuen verweigern …