Deshalb stehen kleine Jungs auf Bagger und Eisenbahnen?
Früher waren es Panzer, heute sind es Feuerwehrautos, Monster und Dinos.Sollten Eltern dem entgegenwirken, indem sie Söhnen Puppen schenken?
Das bringt nichts. Jungs brauchen weder Puppen noch Panzer, sondern stabile Bindungen und Aufgaben, an denen sie wachsen können. Und wir müssen sie vor ungünstigen Rahmenbedingungen schützen.(…)
Und wie, bitte schön, geht das?
Zunächst müsste man sich mit sich selbst beschäftigen. Sich etwa die wunderbare Frage stellen: Warum bin ich eigentlich so geworden, wie ich bin? Welche Erfahrungen haben mich zu diesem Menschen gemacht? Dann würde man schnell darauf kommen, dass man als Erwachsener die Erfahrungsräume der nächsten Generation günstiger beeinflussen könnte, als das in der eigenen Entwicklung der Fall war. (…)Was braucht ein kleiner Junge?
Das Wichtigste wären ein richtig guter Vater und noch ein paar andere Männer im Verwandten- und Freundeskreis, die selbst gern Männer sind, die mit diesem Jungen was unternehmen und ihn so mögen, wie er ist. Liebe heißt ja nicht, dass man den ganzen Tag schmust. Man muss den Kindern eine Chance geben, ihre Potentiale zu entfalten.Bringen die sogenannten neuen Väter, die jetzt scharenweise in Elternzeit gehen, die Wende für die männliche Hirnentwicklung?
Ich finde es großartig, wenn es mittlerweile Väter gibt, die wirklich Verantwortung übernehmen für die Bindung und Führung ihrer Kinder im Sinne von supportive leadership. Aber das sind noch immer sehr, sehr wenige. Probleme haben wir bei den vielen Jungs, die ohne gute männliche Vorbilder heranwachsen.
Die FAS spricht mit Hirnforscher Gerald Hüther über Vorbilder für Jungs. (via)