Journalismus ist keine Kunst. Journalismus ist ein Handwerk, das man lernen kann. Vor allem aber ist Journalismus eine Dienstleistung. Da stecken die Worte ‚ÄûDienst‚Äú und ‚ÄûLeistung‚Äú drinnen. Manchmal habe ich den Eindruck, dass viele von uns das über die Jahre vergessen haben. Ähnlich wie die Autokonzerne haben wir über Jahrzehnte am Markt vorbei geschrieben, uns auf unseren Lorbeeren ausgeruht, Innovationen vermieden.
Winds of change nennt Richard Gutjahr seinen Beitrag über den Mauerfall in Berlin und die Veränderungen in der Medienbranche. Diese spannende Parallele krankt für mich jedoch an einer Stelle: Ich glaube, dass die grundlegende Veränderung – nämlich, dass Rezipienten aktiv werden – nicht zwingend dazu führen muss, dass die bisherigen Leser/Zuschauer jetzt auch selber bloggen oder twittern. Sie wollen im Kontext der Kommunikation als Partner in einen Dialog treten. Das meint nicht zwingend, Bürgerjournalist zu werden, das heißt vor allem: Medien nicht mehr ausschließlich als Publikations- sondern auch als Kommunikationskanäle zu verstehen.