Der Schweizer Tagesanzeiger hat einen ganz eigenen Humor: Hier vermeldet man heute Vormittag mit der gleichen Überschrift wie gestern abend Meedia:
Das Jugendmagazin «Neon» hat sich nach Fälschungsvorwürfen von seinem Autor Ingo Mocek getrennt. Er hatte Interviews mit Musik-Stars wie Beyoncé Knowles frei erfunden.
Unerwähnt bleibt dabei jedoch, dass genau das Interview mit Beyonce noch im Netz nachzulesen ist – beim Tagesanzeiger, der das Neon-Gespräch offenbar übernommen hat. Dort erfährt man zum Beispiel, dass Beyonce angeblich folgendes gesagt haben soll:
Sie fragen mich, wie viel ein Päckchen Butter kostet. Gleich wollen Sie bestimmt wissen, was der Durchschnittsverdienst eines Amerikaners ist. Ich kenne diese Fragen. Seit ich sieben bin, mache ich Interviewtraining – das gehört zu meinem Beruf dazu wie Tanzunterricht. Wenn ich Ihre Testfragen beantworten kann, zeigt das angeblich, dass ich mitten im Leben stehe. Dabei ist Ihr Test ein grosser Quatsch.
UPDATE: Der Tagesanzeiger hat das vermeintliche Interview mit einer Warnung versehen: Dieses Interview ist eine – wenn auch gelungene – Fälschung. Das Gespräch hat in dieser Form nie stattgefunden. Wir entschuldigen uns für die Publikation.
3 Kommentare
Sehr gut sind da auch die Kommentare der Leser, die nun natürlich in dezent anderem Licht erscheinen.
[…] Star. Immerhin, ein paar Fans dürften sich das lange Stück samt Klickstrecke angetan haben. via Digitale Notizen (pv.ch) […]
Sehr bitter wie so etwas passieren kann. Natürlich sieht man dann Beyonce in einem schlechten Licht – hätte ich das Interview vorher gelesen,hätte ich mir auch gedacht „wie arrogant ist die denn“. Aber nun gut, es ist ja nun eindeutig erkennbar, um was es sich handelt.
Ich finde es gut, dass der Tagesanzeiger das Interview online lässt und nur mit einer Warnung versieht. „Zensur“ wäre der falsche Schritt gewesen. Nichtsdestotrotz muss man sich fragen: Wie kann so etwas passieren? Wie dreist kann man als Reporter sein?