Das Problem mit den Gutmenschenportalen liegt eh nicht im Inhalt, sondern in der Form: Auch kritische Konsumportale bestehen größtenteils aus Werbung, und Werbung lügt prinzipiell, indem sie Fehler und Schwächen eines Produkts verschweigt. Trotz unterstützenswerter Themen und hübscher Vergleichstests von Biolebkuchen ist ein Konsumportal eben auch nur ein weiteres Portal mit Identifikations-T-Shirts, einer Community und Blogs für Leute mit viel Zeit.
Wenn grüner Lifestyle tatsächlich sexy werden sollte, stellt das die taz natürlich vor eine Herausforderung: Wie darauf angemessen reagieren? So sicher nicht. Ein Artikel über „Grüne Konsumportale“, der diese nicht einmal benennt und ihnen pauschal vorwirft, sich über Werbung zu finanzieren, ist vor allem dann unglaubwürdig, wenn er so online erscheint: Zwischen einer Anzeige für den Spiegel und für das Dating-Portal „Elite-Partner“.