Die Frage „Wen interessiert das?“ ist zur zentralen Bruchstelle einer neuen Spaltung geworden: der Unterscheidung nämlich zwischen den aktiven Nutzern und den distanzierten Zuschauern des digitalen Publizierens. Auf der einen Seite stehen dabei diejenigen, die vermeintlich belanglosen Kram veröffentlichen. Sie verstehen das Netz als Lebens- und Kommunikationsraum, der wie ein Fluss ständig in Bewegung ist. Twitter zum Beispiel ist für sie ein kostenloser und schneller Nachrichtenfilter, das Publizieren im Netz Teil eines unablässigen sehr spannenden Gesprächs. Auf der anderen Seite befinden sich jene, die im Internet vor allem einen neuen Weg zur Informationsverbreitung sehen. Sie drucken die Texte aus, die dort publiziert werden und konsumieren sie genauso linear wie eine gedruckte Zeitschrift oder ein Buch.
Unter dem Titel Vertrauter Fremder ist heute ein Text von mir in der Süddeutschen Zeitung erschienen, in dem ich der Frage nachgehe, wie das Internet trotz wachsender Verbreitung weiterhin die Gesellschaft spaltet
2 Kommentare
[…] verletzt haben könnte). Das liegt daran, dass wir mit und in Facebook einen Raum geschaffen haben, der öffentlich ist, sich aber sehr privat anfühlt. Es liegt aber auch daran, dass wir in diesem Raum mit rechtlichen Instrumenten unterwegs sind, die […]
[…] Es handelt sich – wie so oft in diesen modernen Dialog-Medien – um eine Grenzgeschichte zwischen Privatheit und Öffentlichkeit – um das Tal der Vertrauten Fremden. […]