„Die Wahrheit sieht doch so aus: Viele Frauen studieren gern Germanistik und Geisteswissenschaften, Männer dagegen Elektrotechnik – und das hat eben auch Konsequenzen beim Gehalt. Wir können den Unternehmen nicht verbieten, Elektrotechniker besser zu bezahlen als Germanisten.“
Ansichten, die sich als Wahrheit verkaufen, sind immer mit Vorsicht zu genießen. Wenn diese dann aber wie im obigen Fall im aktuellen Spiegel auch noch von der Ministerin geäußert werden, die im Titel neben Familie, Senioren und Jugend auch „Frauen“ trägt, dann muss man sich schon fragen: Hat Kristina Schröder eigentlich verstanden, was der Kern der Debatte um den Gender Pay Gap ist?
Das allein ist schon erstaunlich. Absurd wird es aber, wenn man sich anschaut, wer im Rahmen des Equal pay days in diesem Jahr in ein Grußwort diese Sätze geschrieben hat:
Durchschnittlich 23 Prozent weniger als Männer verdienen Frauen in Deutschland . Diese Lohnlücke ist nicht nur ungerecht . Sie zeigt vor allem, wie viel Potential in deutschen Unternehmen brach liegt, weil Frauen in bestimmten Hierarchiestufen schlicht nicht auftauchen . Wie lange wollen wir uns das noch leisten?
Es war Bundesfamilienministerin Kristina Schröder.
4 Kommentare
Und das ist ein weiterer Grund, warum man ihre Kampagne „Dialog Internet“ nicht beachten sollte. Um mal kurz ein wenig OT zu sein. sorry
Ne, man kann Frauen nicht verbieten Germanistik zu studieren. Aber man könnte mal drüber nachdenken, warum es mehr Germanistikprofessoren als Professorinnen gibt. Und warum Cheflektoren besser bezahlt werden als Cheflektorinnen. (Argh. Da könnte man sich doch nur aufregen!)
Ich finds vor allem deshalb lustig, weil ja auch die Köhler-Schröder „auf Karriere“ studiert hat. So sagten damals diejenigen mit Geschichte auf Magister von sich.
Statt Soziologin mit Taxischein ist aus ihr allerdings eine Karrierepolitikerin geworden.
(OT Stört es eigentlich sonst niemanden, daß sie den Namen ihres Mannes angenommen hat?? Mich macht das wahnsinnig.)
Von Germanistik wird man leider nicht satt, Etechnik hingegen ist mittlerweile überall zu finden, auch aufm Acker.
Und den letzten Absatz von Fr. Schröder verstehe ich so, daß sich die Unternehmen 23% Personalkosten sparen können, wenn sie die Führungsriege mit Frauen besetzen.