Raubkopien sind kein Kavaliersdelikt. Dieses muss immer wieder deutlich gemacht werden. (…) Das Herunterladen von Computern ist eine Sache, die nationale Grenzen nicht schützen können. (…) Ich darf den Künstlerinnen und Künstlern also sagen: Die Bundesregierung kümmert sich um ihre Anliegen. (…) Wir werden in unserem Kampf um einen besseren Schutz von künstlerischen Produkte nicht nachlassen. Denn als Kulturnation wollen wir als Deutsche unseren Beitrag dazu leisten, dass auch diese Leistungen in gebührendem Maße anerkannt werden.
In ihrem Videopodcast antwortet Bundeskanzlerin Angela Merkel auf den offenen Brief, den „rund 200 Komponisten und Musiker, Autoren und Verleger sowie Schauspieler und Filmemacher anlässlich des Tages des Geistigen Eigentums“ an sie geschickt haben. Neben der interessanten Verwendung der lokalen Präposition „von“, die selbst innerhalb einer Kulturnation zu Missverständnis führen kann, fällt vor allem die Grundhaltung der Botschaft auf. Merkel erweckt den Eindruck, als stünde es sehr sehr schlecht um den Schutz des geistigen Eigentums in Deutschland. Robert A. Gehring (schon wieder via) weist jedoch auf den Global Information Technology-Report 2007/08 des World Economic Forum hin: Demnach führt Deutschland die Liste der Länder an, in denen geistiges Eigentum geschützt wird – und zwar mit einem Wert von 6.48 „(1 = is weak and not enforced; 7 = is strong and enforced)“.
Interessant bei allen offenen Briefen, die dieser geistig eigentümlichen Tage verschickt werden: Vor zwei Jahren schrieb ein anderes Aktionsbündnis einen Brief an die Kanzlerin, in dem es darauf hinwies, „dass ein freizügiger Zugang zu Wissen und Information in Bildung und Wissenschaft den Verwertungsinteressen der Informationswirtschaft nicht nach- oder untergeordnet werden darf.“
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[…] der Text in der FAZ, in dem sich Oliver Jungen mit dem offenen Brief der Kreativwirtschaft an die Bundeskanzlerin befasst. Dieser Text ist nicht nur eigentümlich, weil Jungen tatsächlich den von Douglas Adams […]