Wie werden die rasanten Entwicklungen der so genannten Künstlichen Intelligenz all jene Berufe verändern, die sich übers Schreiben definieren? In der allgemeine Aufregung um KI ist immer wieder die Frage zu hören: Müssen Journalist:innen Angst um ihren Job haben?
Eine der besten Antworten auf diese Frage habe ich unlängst im Drehmoment-Podcast der Bundeszentrale für politische Bildung gehört. Sie stammt von der Journalistin und KI-Expertin Marie Kilg, die auf die Angst-Frage folgende Antwort gibt:
„Ich glaube Angst sollte man nicht haben. Ich glaube so ein bisschen Ehrfurcht vor dem, was gerade passiert, ist nicht schlecht. Ich glaube es ist immer besser, wenn man sich nicht ausruht, auf dem, was man irgendwann mal gelernt hat und dann Sorge hat, sobald irgendwas Neues kommt. Ich würde das auch als Gelegenheit begreifen, zu lernen. Ich nehme schon viel Verunsicherung wahr gerade, wenn ich mit Leuten über Journalismus und KI spreche. Und ich habe das Gefühl, das kommt viel daher, dass es sehr schnell geht und man auch oft gar kein Verständnis dafür hat ,Was passiert da gerade?‘ Und man fühlt sich überholt und man hat Sorgen und Ängste, weil man nicht wirklich versteht, was das für Systeme sind.
Marie Kilg im Drehmoment-Podcast
Und in dem Moment, wo ich anfange mich damit auseinander zu setzen, selber darüber zu lernen, neugierig zu sein – dann muss ich keine Angst mehr haben. Das klingt so ein bisschen biblisch, aber es ist so: ,Ehrfurcht, vor irgendetwas, was größer ist als ich‘. Diese Art von Furcht, die kann ja auch ganz nah dran sein an Bewunderung und Staunen. Und oh cool, da ist etwas, was mich staunen lässt. Und deswegen lerne ich jetzt drüber und kann es dann verwenden. Und dann wird es ganz schnell was Positives.
Den Podcast kann man hier in Gänze anhören. Mehr über das Thema KI gibt es auch hier im Blog. Weshalb ich diese Haltung des Staunens und der Ehrfurcht vor dem Neuen mag, steht in dem Buch „Das Pragmatismus-Prinzip“
¯_(ツ)_/¯