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Wer ist Leah Halton?
Die Antwort auf diese Frage weißt auf ein erstaunliches Dilemma hin. Denn einerseits ist sie gerade eine der populärsten Tiktokerinnen und andererseits gibt es kaum Informationen über sie im googlebaren Web. Jedenfalls hat meine Google-Suche (Stand 11./12.4.) kaum brauchbare Ergebnisse geliefert.
Vermutlich wird sich das bald ändern. Denn das australische Modell Leah Halton wird jede Menge klassische Medienbeiträge (und vielleicht auch einen Wikipedia-Eintrag) inspirieren, in denen erzählt wird, dass sie Anfang April 2024 sehr viel Aufmerksamkeit auf sich zog, weil Nutzer:innen einen Kurzclip von ihr auf Tiktok mit sehr vielen Likes bedachten. So viele, dass sehr bald die Frage aufkam: Wird dieses Video, jenes mit den meisten Likes auf Tiktok?
Während ich diese Zeilen schreibe, steht der Clip bei 32,5 Millionen Likes. (Spitzenreiter in der Kategorie ist angeblich ein Clip von Bella Poarch mit 51 Millionen Likes) So wie ich das hier markiere, schreiben Nutzer:innen einen Zeitstempel mit Like-Zwischenstand in die Kommentare unter dem Clip und sorgen damit für neuerliche Reichweite.
Das an sich würde diesen Eintrag hier nicht rechtfertigen (ich würde es vielleicht in den Netzkulturcharts erwähnen). Ich will es hier festhalten, weil Leah Haltons Video ein besonderes mediales Phänomen illustriert: Es gibt Inhalte, die Aufsehen erzeugen, aber in klassischen Medien nicht auffindbar sind. Und mit klassischen Medien meine ich hier „Google“. Die Suchmaschine, die zu dem Suchbegriff folgendes Ergebnis liefert…
… ist in Bezug auf Leah Halton und vergleichebaren Tiktok-Inhalt selbst ein klassisches Medium. Anders formuliert: der Weltzugang zu Wissen über eine Suchmaschine (bei Bing sind die Ergebnisse auch kaum erkenntnisreicher) erscheint zu langsam für die Entwicklungen auf einer Plattform wie Tiktok. Es gibt eine Form der digitalen Netzkultur, die ich mir über Google nicht erschließen kann.
Ich will das hier ohne Wertung festhalten. Bin mir nicht sicher, ob das gut oder schlecht ist. Ich ahne aber, dass es einen Wendepunkt dastellen kann.
Der Sound stammt übrigens vom Enkelsohn von Bob Marley. Dieser heißt YG Marley und hat im Dezember 2023 den Song „Praise Jah in The Moonlight“ veröffentlicht – das steht sogar auf Wikipedia:
„Praise Jah in the Moonlight“ is the debut single by American singer YG Marley. The song features vocals of his mother Lauryn Hill, and samples his grandfather Bob Marley’s 1978 song „Crisis“ performed with the Wailers.
