Es gibt in der Anfangsphase des Films diese Arbeits-Immigranten in New York, die sprechen die Sprache des anderen nicht, die sind am Abend erschöpft. Und da stehen jetzt im Stehkino die Iren, die Schotten, die Galizier und die Deutschen und so weiter umher und reden, während der Film läuft. Das sind ungeduldige Menschen. Etwas, was länger als drei Minuten ist, dulden sie nicht. Wenn es kurz ist, dann darf es 100 Minuten dauern. Aber das Element muss kurz sein. Und jetzt kommt die Filmgeschichte aus der Zukunft wieder neu aus dem Netz auf uns zu: Diese Menschen sind, weil sie selber was können und was reinstellen können, ebenfalls ungeduldig. Also kehrt die frühe Filmgeschichte von 1902 2008 wieder. Und dann muss man die ernst nehmen.
Im Rahmen der schönen Zündfunk-Reihe Denk dir nix, ich denk mir auch nix (die übrigens gestern Abend mit einer Sendung von Ania Mauruschat endete) spricht Alexander Kluge über „Geisteswissenschaft und Intelligenz“ – und quasi nebenbei über die YouTube-Kultur und das Stehkino.