In der vergangenen Woche habe ich an der Akademie für Publizistik ein Seminar zum Thema Community Management gegeben. Dabei wies mich eine Teilnehmerin auf diesen Beitrag aus dem privaten Weblog von Lorenz Lorenz-Meyer, der aus den frühen Anfängen des Community-Managements stammt – und durchaus lesenswert ist:
Doch das eigentliche Problem bei der Löschung bestand nicht in der Technik, sondern in der Reaktion der Teilnehmer. Die waren nämlich zu Recht gekränkt. In vielen der archivierten Texte steckte echtes Herzblut. Lange Tage und Nächte intensiver Diskussionen waren da hineingeflossen, harte Kämpfe um die richtige Formulierung, das beste Argument.
Man lässt sich als Außenstehender leicht davon irritieren und beeinflussen, wieviel Mist in einem solchen Archiv steht. Das ist es, was dem oberflächlichen Betrachter zunächst entgegenspringt. Doch da gibt es auch die anderen Bereiche, hunderte von Seiten konzentriertester Prosa. Manchmal befand sich das Forum über mehrere Tage, ja Wochen in einem kollektiven Hochzustand. Dann befruchteten sich die Besten mit ihren Beiträgen und die Störenfriede kamen kaum zu Wort. All das war nun verloren. Die Teilnehmer hatte einen eigenen Thread eröffnet, um sich per Link auf die Highlights der Forumsgeschichte aufmerksam zu machen. Viele dieser Links zeigten jetzt ins Leere.