Sprache ist ständig in Bewegung. Ständig gibt es neue Begriffe, Schreibweisen verändern sich. Das kann man beklagen oder gestalten. Der Guardian trägt dieser Entwicklung der Sprache Rechnung und gibt jährlich seinen so genannten Style guide. In diesen Tagen ist es wieder so weit. Deshalb ist der betreuende Redakteur Michael McNay in der aktuelle Folge des überhaupt sehr interessanten Media Talk-Podcast zu Besuch.
An der Tatsache, dass der Style Guide nicht bloß als hausinternes Regelheft verstanden wird, sondern seine Entstehung und seine Vorgaben transparent gemacht werden (man kann das Buch für 12 Pfund kaufen), zeigt, wie der Guardian seine Rolle als Kultureinrichtung versteht. Die Zeitung (die mittlerweile eine Multi-Mediahaus ist) hat durch ihren Gebrauch der Sprache eine normative Kraft, deren Grundlagen legt sie offen.
Weitere Themen im Podcast: Wie gewinnen Rundfunk-Anstalten die Lost Generation zurück? Jene Nicht-Zuschauer also, die sich im Internet ausreichend versorgt fühlen? In Großbritannien sind diese 13- bis 24-Jährigen bei Bebo registriert, einer Art Facebook fürs Königreich. 40 Millionen User sind dort aktiv. Deshalb unternehmen britische Rundfunkanstalten (BBC, Channel 4, Sky und CBS) jetzt den Versuch, diese Nicht-Zuschauer mit Hilfe von Bebo einzufangen. Das wird ebenso diskutiert wie die Meldung vom vergangenen Dienstag, dass Rupert Murdoch die Inhalte des Wall Street Journal fortan kostenfrei im Netz zur Verfügung stellen will.