Zwei Zitate aus der RSS-Lektüre von heute früh (nicht wertend, sondern nur beschreibend) nebeneinander gestellt
Im FAZ-Porträt Eine Bühne für die Netzgesellschaft über Alvar Freude sagt er:
„Leute, die das Internet nur durch Ausdrucke kennen, merken es gar nicht, wenn sie einen kulturellen Raum zerstören“
Der Tagesspiegel interviewt Wolf Schneider, der sagt:
Ich benutze gar keinen Computer, aber meine Frau verfolgt ein Dutzend Blogs und Twitter und druckt mir das aus. Kein Tag, an dem ich nicht mindestens zwei Blogs lese!
4 Kommentare
Nette Trouvaille, die ein Netz-Klischee als Realität entpuppt – es sind immer die Muster, die verbinden. Aber gut, die Vernunft leuchtet am hellsten vor dem dunklen Hintergrund stolz zur Schau gestellter Ahnungslosigkeit. Anders ausgedrückt: Einen Wolf Schneider böte bestenfalls eine Anne Will noch als ‚Internet-Experten‘ auf, den Alvar Freude hingegen die Grünen. Das liegt übrigens nicht am päpstlichen Alter, sondern an papierner Ignoranz und Lernunwilligkeit, die sich als Kulturbewahrer inszenieren …
Herr Schneider stapelt tief – um dann selber heimlich zu twittern…
http://twitter.com/Wolf_Schneider
Oder sollten sich in diesem Internet Menschen unter falschem Namen bewegen?
jeden morgen druckt frau schneider
tweets und blogeinträge aus
die liest dann ihr wolf, doch leider
kommt dem sprachpapst da der graus
relevanz ist wohl ein fremdwort
blogger, ihr seid alles schwätzer
sprichts und wirft vor wut sein hemd fort
wehe dem grammatikketzer!
ihr wärt gerne selbstdarsteller
die sich für unfehlbar halten?
tut mir leid. auf diesem teller
sitz schon ich beim haarespalten
[…] ist daran, dass Schneider (der Blogs nach eigenen Angaben nur ausgedruckt liest) die Ungeduld, die er hier unserer Zeit im Allgemeinen und dem typischen Blogger im Speziellen […]