Schluss mit dem Kulturpessimismus

Was wir brauchen, ist eine futuristische Kulturkritik, die drauf los experimentiert. Konzept und Kritik sollten zusammen gedacht und praktiziert werden. Das heißt, umgesetzt in Software: Interfaces und Netzarchitekturen. Leider kommt aus dem deutschen Sprachraum derzeit viel zu wenig von beidem. Wann ist endlich Schluss mit dem Kulturpessimismus? Was dringend gemacht werden müsste, wäre das Ende der Metaphysik in der Medientheorie herbeizuführen. Die Verweigerung, sich mit der Innenarchitektur und der Technopolitik der Einzelmedien zu befassen, finde ich sonderbar.

Im Interview mit iz3w (Schwerpunkt: Digitale Welten ‚Äì SoftWares und das Internet) spricht Geert Lovink über das Netz und Technik-Skeptiker. Das ganze ist wirklich lesenswert, deshalb hier nur noch ein Zitat:

Es wird, auf Dauer, immer unwichtiger, was wir im langweiligen Nordwesten Europas von der ganzen Internetentwicklung halten. Klar ist Europa ein wichtiger Markt, aber entwickeln wir grundlegende und subversive Ideen, die die Netze in eine andere Entwicklung steuern? Kaum. Wir benutzen das Potential nicht, wir sind alle brave KonsumentInnen und late adapters, inklusive der deutschen Linken. Der Rest der Welt versteht sich wirklich nicht als Opfer der neuen Medien… ich weiß nicht, wo diese Idee herkommt.

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