Man kann darüber streiten, ob der anonyme Wikipedia-Fälscher, der dem neuen Bundeswirtschaftsminister einen Vornamen schenkte, dem guten und richtigen Gedanken von Wikipedia einen Gefallen getan hat, nur um einigen Medien ihr Abschreiben von Wikipedia (oder voneinander) nachzuweisen. Nicht streiten, sondern merken sollte man sich, wie unterschiedliche Medien auf diesen Fehler reagierten. Eine schöne Fallstudie in Sachen Umgang mit eigenen Fehlern:
In eigener Sache – bei spiegel.de Wie Freiherr zu Guttenberg zu Wilhelm wurde – Handelsblatt.com Die Welt als Wilhelm und Vorstellung – sueddeutsche.de Die vielen Vornamen … Zeit im Bild (ORF)
4 Kommentare
Wahrscheinlich hat die Aktion sogar dem guten und richtigen Gedanken von Wikipedia einen Gefallen getan hat.
Denn dieser ist es nicht alles Wissen zu sammeln und zu verteilen. Wikipedia darf, will, soll und muss auch alles Hinterfragen. Alles muss hinterfragt werden, die Aussagen eines Professors genau so wie de einer IP.
Das mantra ist alt aber aktuell: Will ich abends bei Fernsehkuckn wissen welche Vornamen den der Wilhemln so hat, dann ist die Wikipedia ok.
Will ich aber eine Doktorarbeit oder eine headline schreiben, dann muss ich hinterfragen, die Wikipedia und alles andere.
@klml: Das stimmt alles. Gleichzeitig ist diese Aktion natürlich Wasser auf die Mühlen derer, die Wikipedia (konkret) und Bürgerjournalismus (allgemein) für Quatsch halten
Glaube ich nicht, Dirk.
Erstens einmal: Das war doch ein hervorragendes kleines Experiment, das beispielhaft einen deprimierenden Umstand offengelegt hat. Auf keine andere Weise hätte man mit so wenig experimentellem Aufwand, mit solch einer Präzision und so zweifelsfrei schlampige Gewohnheiten nachweisen können. (Aber nein, ich war nicht der Experimentator.)
Und zum Einwand selbst: Für vollkommenen Quatsch kann doch Wikipedia schon lange niemand mehr halten, ohne sich lächerlich zu machen – alleine schon, weil Wikipedia von jedem verwendet wird, egal wie heuristisch und distanziert.
Wesentlich wichtiger als richtige Vornamen sind verlässliche Informationen über den beruflichen Werdegang:
http://www3.ndr.de/sendungen/zapp/archiv/ethik_journalismus/guttenberg106.html