„Twitter is a wonderful way of speaking directly to people without all the peripherals. It’s ridiculous that some people take it seriously.“
Diese Einschätzung stammt laut britischem Independent von dem 75-jährigen Regisseur Michael Winner. Der hat es in der vergangenen Woche zu unrühmlicher Web-Prominenz gebracht, weil er die britische Autorin und Pokerspielerin Victoria Coren auf merkwürdige Weise auf Twitter anging. In der aktuellen Ausgabe des Observer erläutert Coren die Entstehung der Geschichte, die in der brititschen Presse einigen Niederschlag fand. Winner zeigte demnach einiges Interesse an Corens Brüsten und äußerte dies öffentlich. Das ganze bekam den Titel „Twitter-War“ und ist auf mehreren Ebenen ein Beispiel für die Unterschiede zwischen angelsächsischen und deutschen Medien.
Besonders erstaunlich finde ich zum einen die Selbstverständlichkeit, mit der man dort Twitter nutzt. Zum zweiten zeigt Corens Fazit …
I think free speech is all and humour is the best defence. But I do wish some people found it easier to understand what’s funny and what isn’t.
… dass Teile der von Sascha Lobo unlängst geforderten Streitkultur sich dort entwickeln können, wo man das Netz als Debattenraum akzeptiert. Vor allem aber zeigt es, dass die Debatte um Anonymität in Netzdebatten nur mittel-erfolgreich ist. Denn Winner und Coren sind nicht nur namentlich bekannt, sie sind sogar fast prominent.