In der heutigen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung erzählt der Bielefelder Gewaltforscher Wilhelm Heitmeyer, wie er ohne Verwendung von Computer und Internet arbeitet. Das will der 66-Jährige tun bis in Rente geht, „dann muss ich mich wohl umstellen und doch noch an einen Computer wagen“. Der Grund dafür ist nicht, dass er als Pensionist einem höheren Realitätsdruck ausgesetzt ist, sondern dass er dann seine Sekretärinnen und die studentischen Hilfskräfte verliert, die ihm jetzt helfen.
Erstaunlich ist das Interview aber aus einem anderen Grund. Heitmeyer erläutert, wie er ganz analog arbeitet:
Ich schreibe mit einem Füllfederhalter oder diktiere, so beantworte ich auch E-Mails. In meinem Arbeitszimmer zu Hause arbeite ich an vier rohen Türplatten aus dem Baumarkt. Dort breite ich die ausgedruckten Texte aus und zeichne mit Marker Argumentationslinien nach. Dann rücke ich mit Schere und Pritt-Stift zu Werke. Ich denke nicht, dass ich mit dieser Methode erfolglos bin.
Schöner ist das Prinzip des Referenzierens selten beschreiben worden.