Dark ist englisch und heißt unbeleuchtet, dunkel. Als „Dark Social“ bezeichnet man seit dem Jahr 2012 jene Form von Social Media, die im Unsichbaren stattfindet: Alexix Madrigal schenkte der Welt damals den Begriff für die Interaktion in Newslettern und Messengern. Er wies damals darauf hin, dass die Verlinkung, die man in Facebook und Twitter macht, nur die Spitze des Eisbergs der sozialen Interaktion sei.
In den vergangenen Jahren widmete man dieser Spitze viel Aufmerksamkeit. Social Media galt vielen Menschen einzig als der Bereich, der sich in öffentlichen Netzwerken zuträgt. Dabei ist der weitaus größere Teil schon seit 2012 im Dunklen (Symbolbild: Unsplash). Damit ist keine Wertung gemeint, sondern lediglich die Tatsache, dass man in WhatsApp-Gruppen nicht reinschauen kann.
Dieser Teil der Social-Media-Kommunikation ist in den vergangenen Monaten nochmal angestiegen, sagen jüngste Studien. Was mich zu der Annahme verleitet, dass Dark Social ein wichtiger Trend des Jahres 2019 werden wird. Ich habe darüber unlängst in der SZ geschrieben und wurde zu dem Thema in den Zündfunk eingeladen. Der betreuende SZ-Kollege Jannis Brühl wies anschließend darauf hin, dass der meiste Traffic auf diesen Artikel über „dark social“ kam.
Ich glaube, dass wir uns auf zwei Ebenen mehr mit diesem Thema befassen müssen. Das bedeutet einerseits, dass wir Bewusstsein darüber schaffen, dass der vermeintlich private Austausch in Gruppen auch politische Wirkung haben kann. Und zum zweiten steckt auch für alle, die Öffentlichkeit suchen, in diesem Bereich eine große Chance. Denn der direkte Austausch zwischen Menschen (auf dem das Web ja im Kern basiert) ist ein bedeutsamer Faktor. Das kann man in Newsletter sehen (hier meinen zum Thema bestellen), aber eben auch in Gruppen in Telegram, WhatsApp, Threema oder Signal.