Für das empfehlenswerte Online-Magazin Vocer habe ich einen Artikel mit dem Titel Die Welt besteht aus Teilen geschrieben. Der Text, der sich mit dem moralischen Bewertungsrahmen der digitalen Kopie befasst, leitet dort das Dossier Die Binärgesellschaft ein, das Alexander von Streit den Bruchstellen in unserem Leben widmet, „die sich durch den Übergang von der analogen in die digitale Welt ergeben. Ganze Wertesysteme müssen sich mit neuen Koordinaten auseinandersetzen, wir stehen vor unzähligen Fragen, die sich noch nicht abschließend beantworten lassen.“
Eine dieser Fragen ist das hier schon häufiger thematisierte Diebstahl-Dilemma, das sich aus der digitalen Kopie ergibt:
Hier wird nicht das Anfertigen einer digitalen Kopie das moralische Problem, sondern gerade das Unterlassen dessen. Denn: Wer negativ auf die Bitte reagiert, eine Datei zu verdoppeln, unterlässt eine Tätigkeit, die für ihn ohne Aufwand möglich wäre. Fast so als weigere man sich, einen unbesetzten Platz in der Bahn freizugeben, auf dem man lediglich die eigene Tasche deponiert hat. Das gilt als unhöflich, unfreundlich und im Zweifel als moralisch falsch.
P.S.: Das obige Motiv, auf das ich mich in meinem Text bezieht, stammt übrigens von Brot für die Welt
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[…] an unterschiedlichen Orten verfügbar und kaum einzubremsen. Diese Tatsache ist unabhängig von der moralischen Beschaffenheit der Netznutzer, sie hängt nicht an deren Erziehung oder am Respekt, den Bürger gegenüber Urhebern (die sie im […]
[…] an unterschiedlichen Orten verfügbar und kaum einzubremsen. Diese Tatsache ist unabhängig von der moralischen Beschaffenheit der Netznutzer, sie hängt nicht an deren Erziehung oder am Respekt, den Bürger gegenüber Urhebern […]
[…] Ich fänds einfach cool, nicht ewig Debatten folgen zu müssen, die auf falschen Annahmen und einseitigen moralischen Verurteilungen […]