Das Internet ist nicht einfach ein neues, hoÃàher entwickeltes Medium; vielmehr saugt es alle bestehenden Massenmedien in sich auf, deutet sie um und definiert deren Ausdrucksformen und publizistische Wirkung neu.
Stephan Weichert und Leif Kramp haben „internationale Trends und medienpolitische Problemfelder“ analysiert und daraus die Studie „Das Verschwinden der Zeitung?“ (PDF) entwickelt. Darin kommen sie zu dem Schluss:
Deutsche Verleger, Redakteure, Journalismusforscher und Medienpolitiker sehen der Zukunft der klassischen Papierzeitung weitaus gelassener entgegen als viele US-amerikanische und britische Experten: Von einem Verschwinden der Zeitung spricht hierzulande kaum einer der Befragten, waÃàhrend in den USA mit der baldigen AbloÃàsung von Druckerzeugnissen durch digitale Vertriebsformate
und -wege fest gerechnet wird.
(…)
Das Ende der Zeitung ist dennoch keine ausgemachte Sache: Der journalistische Geist der gedruckten Presse kann – und muss – weiterleben, nicht aus wirtschaftlichen Gründen, sondern weil er identisch ist mit der Idee einer lebendigen Demokratie: Ohne das publizistische Gegengewicht einer funktionierenden Medienlandschaft kann keine Aufklärung, keine Meinungsbildung mehr stattfinden.