Es gibt kein schlüssiges Geschäftsmodell mehr, das es uns erlaubt, den journalistischen Auftrag ohne Zusatzgeschäfte zu erfüllen. Wir sind gezwungen, uns neue Wege ausdenken, um Geld zu verdienen. Das gelingt zum Teil ganz gut, so dass ich weiterhin Grund habe, optimistisch zu sein. Viele Zeitungen entwickeln mit viel Enthusiasmus und auch Aggressivität digitale Angebote und finden sogar zu einem spannenden, internetgerechten „Story-Telling“. Allerdings kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie alle überleben werden, weil das Internet keine ausreichende Grundlage bietet, um alle zu finanzieren.
Ich glaube, dass das Papier verschwinden und durch moderne Formen der Übertragung abgelöst wird: den iPod der Zeitungsindustrie. Diese Lösung ist zwingend, denn die Kosten für die Herstellung und die Verbreitung von Zeitungen auf Papier werden schlicht nicht mehr zu bezahlen sein. Wir warten also auf ein solches Gerät.
Alan Rusbridger, Chefredakteur des Guardian, spricht im SZ-Interview über die Zukunft der Branche