„Medien und mediale Öffentlichkeit funktionieren traditionell nach diesem Prinzip: Inhalt wird unabhängig von seinem Publikum beim Absender geformt und nicht bei oder gar mit den Empfängern.“
So lässt sich das Modell klassischer Distribution zusammenfassen. Dem steht ein neues Modell gegenüber, das ich mal als „Das Ende des Durchschnitts“ beschrieben habe. Dieses neue, digitale Modell formt Inhalte beim bzw. mit den Emfänger:innen. Hier liegt einer der großen Unterschiede zwischen analogem und digitalem Denken.
Dass dieses neue Denken nicht nur personalisierbare Inhalte betrifft, sondern auch die Ansprache an Leser:innen, habe ich heute durch Zufall auf der Website legacies-now.com entdeckt. Dort gibt es nicht nur die Möglichkeit, die Sprache zwischen Englisch und Deutsch zu wählen, die Nutzer:innen können auch entscheiden, ob sie geduzt oder gesiezt werden wollen.
Die Idee ist vielleicht nicht besonders groß, aber zumindest mir kommt sie sehr neu vor. Ich habe dieses Konzept bisher noch nicht gesehen und finde es sehr spannend – und zukunftsweisend. Denn wer auf legacy.now Artikel verschickt, kann auch dort die Ansprache wählen, die Leser:innen dann sehen.
Mehr zum Thema im gleichnamigen Buch „Das Ende des Durchschnitts“: „Um Medien im digitalen Raum zu verstehen, sollten wir den Blick auf diese beiden Begriffe richten, die neu entstehen: Metadaten und Kontext. Sie sind sozusagen der Schatten des reinen Inhalts, sie geben ihm Wert und Rahmen und fordern uns zu dem heraus, was ich »Das Ende des Durchschnitts« nenne.“