Was passiert, wenn zwei Menschen, die sich über die Verwendung einer minder guten Metapher streiten, diesen Mailverkehr online stellen, kann man hier und hier nachlesen. Was man dort nicht nachlesen kann: Wann es eigentlich zu einer Selbstverständlichkeit wurde, verschickte Mails ans Licht der Web-Öffentlichkeit zu zerren. (via)
13 Kommentare
[…] Sehr passend auch der Kommentar von Dirk von Gehlen zu Peter Glasers Blogeintrag: “Was man dort nicht nachlesen kann: Wann es eigentlich zu einer […]
[…] die frage ‚Äûwann es eigentlich zu einer Selbstverständlichkeit wurde, verschickte Mails ans Licht der Web-Öffentlichkeit zu zerren‚Äú ist da schon nachvollziehbarer und diskussionswürdiger, als die frage, warum da überhaupt drüber geredet werden soll. ich neige ja auch dazu hin und wieder dummes zeug zu reden, aber wenn ich jemanden anpampe versuche ich das, egal ob in der fleisch- oder der virtuellen-welt, in neunzig prozent der fälle so zu machen, dass es ansatzweise zitierbar ist. mit anderen worten, sowohl im persönlichen gespräch, als auch im email-verkehr versuche ich nichts zu sagen was grössenwahnsinnig erscheinen könnte. ich versuche weder explizit, noch implizit zu behaupten, dass ich fehlerfei, allwissend, irre klug oder seriöser als derjenige bin, mit dem ich rede. ich weiss durch diverse stürze auf die fresse, dass ich dazu neige fehler zu machen und versuche den eindruck zu vermeiden, dass ich mich für fehlerfrei halte. überheblichkeit und arroganz ist in jeder form der kommunikation zu vermeiden. oder: ‚ÄûNever put anything in an email you don‚Äôt want to show up on the Internet‚Äú. gegen diesen ratschlag hat marco dettweiler eklatant verstossen, nicht nur in seiner mail, sondern vor allem mit seinem anruf bei der stuttgarter zeitung, in dem er sich bei der redaktion über glaser beschwerte. dass dettweilers google-karma jetzt leidet, hat er wohl vor allem sich selbst zuzuschreiben. […]
Ich weiß nicht, welches Problem dabei bestehen soll? Das ist wie mit den Paybackkarten: Klar sind die böse, aber niemand wird gezwungen eine zu verwenden. Wenn ich nicht möchte, dass Mails von mir im Netz landen, die mehr über mich sagen, als über den angeschriebenen, sollte ich solche Mails einfach nicht verfassen. Es scheint aber mehr und mehr in Mode zu kommen, dass man nicht mehr zu dem stehen möchte, was man tut. Zu Recht steht am Pranger, wer sich selbst dort hin stellt. Gemein ist, wenn man diffamiert wird, nicht wenn man über die eigenen Füße fällt …
Na ja, das mit der Veröffentlichung von Mail-Wechseln ist ja so eine Sache. Generell halte ich es auch für nicht angebracht, so es sich um einen 1:1-Verkehr handelt. Nur: Wenn Journalisten im Spiel sind, sehe ich das anders. Wer mit Medienerfahrung hat und mit einem Journalisten kommuniziert, muss ihn darauf aufmerksam machen, was zur Veröffentlichung bestimmt ist und was nicht. Im Gegenzug dazu hat der Journalist die Verantwortung abzuwägen, was veröffentlichbar ist und was nicht.
@noamik: Die Kategorie „gemein“ benutze ich ja gar nicht. Ich frage mich lediglich, wie es dazu kommt, dass es scheinbar selbstverständlich ist, Mails, die ja meist eine private Kommunikation abbilden, als öffentlich zu verstehen.
@Thomas Knüwer: In einer (Web-)Welt, in der theoretisch jeder Journalist sein kann (z.B. als Blogger), folgt daraus, dass man in den Fuß einer jeden Mail schreiben sollte: Dieser Inhalt ist nicht für die Veröffentlichung bestimmt.
@dvg: Ich kann nun wirklich nicht feststellen, was an dieser Kommunikation privat war. Auch der Redaktionsanruf war alles andere als privat. Unter diesen Umständen kann ich bei der Kommunikation zwischen zwei vom Publizieren lebenden Menschen keinen Vertrauensbruch oder ähnliches feststellen, wenn einer diese dann online stellt. Ich würde es im Gegenteil eher erwarten, wenn es ein irgendwie geartetes öffentliches Interesse gibt und keiner der Beiden im Vorhinein dem widersprochen hat …
Rechtlicher Hintergrund dazu:
http://www.onlinejournalismus.de/2007/03/27/weblogs-datenschutz-und-persoenlichkeitsrechte/
@noamik: Wenn Person A eine Mail an Person B schreibt, ist das in erster Linie mal privat. Deshalb gibt es ja Menschen, die sich zurecht dagegen wehren, dass Telekommunikationsdaten gespeichert und überwacht werden. Dort mit dem Begriff des „öffentlichen Interesses“ zu argumentieren, halte ich für sehr heikel
Bitte, wenn ich aus geschäftlichem Interesse einem Konkurrenten einem Hinweis zu seinen Produkten schreibe, ist die Mail viel, aber nicht privat. Ebenso ist die Antwort doch eher geschäftlich.
Unabhängig davon zeigt der Link darüber aber auch klar, was diesen Fall von privater Kommunikation unterscheidet. Glaser hat sich klar als Schreiberling geouted, es oblag also Dettweiler zu entscheiden, ob und wie er reagiert. Mit einer Veröffentlichung der Reaktion durch Glaser musste er klar rechnen und hat dies in Kauf genommen. Ich bin mir nicht mal sicher, ob Dettweiler der Veröffentlichung hätte widersprechen können. Zumindest den telefonischen Diffamierungsversuch öffentlich zu sehen hätte er wohl in jedem Fall erdulden müssen …
Mir geht es um die grundsätzliche Herangehensweise. Dabei ist nicht die Unterscheidung privat vs. geschäftlich entscheidend, sondern privat vs. öffentlich.
[…] gehören dabei eindeutig Peter Glaser. Aber Dirk von Gehlen hat auch nicht Unrecht, wenn er fragt, “wann es eigentlich zu einer Selbstverständlichkeit wurde, verschickte Mails ans Licht der […]
[…] Dirk von Gehlen moniert in seinem Blog: >Wann wurde es eigentlich zu einer Selbstverstaendlichkeit, verschickte Mails ans Licht der Web-Oeffentlichkeit zu zerren.< […]
http://www.berlinergazette.de/?p=853
[…] Saetze meist am schwersten zu finden? Ein anderes Thema: Netiquette. Dirk von Gehlen moniert in seinem Blog: Wann wurde es eigentlich zu einer Selbstverstaendlichkeit, verschickte Mails ans Licht der […]