Hätte nicht gedacht, dass ich tatsächlich nochmal auf Jennifer Preston zurückkommen würde, die in ihrer Funktion als Social Media-Redakteurin der New York Times im – wie gesagt – sehr hörenswerten Media Talk USA-Podcast den Unterschied zwischen Facebook und Twitter so beschrieb:
Facebook is like the backyard barbecue. Twitter is just like the annual company retreat. It’s not your party.
Ich hatte diese Einschätzung zunächst nicht verstanden. Beziehen sich doch beide Netzwerke auf den Austausch von sozialem Wissen und nutzen zudem eine häufig aktivierte Schnittstellen-Verbindung. Doch nachdem ich jetzt eine Weile meine Twitter-Beiträge als Status-Meldungen in Facebook einlaufen ließ, stellte ich fest: Frau Preston hat Recht. Meine Facebook-Freunde verstehen die Twitter-Beiträge in ihrer eigenen Sprache häufig eher als Störung der Facebook-Grillparty. Im persönlichen Gespräch begegnete ich wiederholt der Drohung, meine Einträge künftig zu verbergen.
Facebook ist vermutlich (zumindest in meinem Bekanntenkreis) tatsächlich eher ein Party-ähnliches Freundenetzwerk während Twitter dann doch vor allem als Hinweisgeber zu funktionieren scheint, der einer eher hermetischen Sprache gehorcht und stark auf Verweise, Links und auch eine sehr viel höhrere Frequenz der Postings setzt (jedenfalls in meiner Interpretation). So ließe sich auch erklären, warum Twitter sich zur relevanten Traffic-Quelle für Nachrichten-Sites entwickelt. Und so lässt sich vor allem erklären, warum ich heute die Twitter-Schnittstelle in meinem Facebook-Account abgeschaltet habe.
Der Grund: Ich will der digitalen Demütigung entgehen, von meinem Facebook-Freunde verborgen zu werden. Und im Ernst: Die beiden Seiten scheinen tatsächlich unterschiedlichen Prinzipien unterworfen zu sein. Es mag an meinem Follower- und Bekanntenkreis, meiner Nutzung oder der Idee der Seiten liegen, bei mir gehen sie jedenfalls ab sofort nicht mehr zusammen. Wer dennoch Interesse an meinen Beiträgen hat: Man kann sie auf Twitter lesen
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[…] Why The New York Times eliminated its social media editor position wird Jennifer Preston (die bisherige Social-Media-Redakteurin der New York Times) mit diesen Worten zitiert. Preston war im Sommer 2009 auf diese Position […]