Historisch gesehen gab es in der Praxis immer zwei Arten von Copyright: das private und das kommerzielle. Niemand wandte das Gesetz auf den nicht-kommerziellen Austausch von Kulturgütern zwischen Privatpersonen an. Niemand scherte sich darum, ob du eine Fotokopie eines Gemäldes an der Wand deines Büro hängen hattest oder der Frau, die du verführen wolltest, eine Mixkassette mit Musik aufnahmst. Obwohl das de facto alles verboten war und ist! Im Internet ist die Situation noch verschärfter und zugleich absurder, schafft doch jede soziale Interaktion automatisch mehrere Kopien.
Jede E-Mail, die ich beantworte, enthält als Kopie den Originaltext, ganz zu schweigen davon, dass sie ganz automatisch auf verschiedenen Servern zwischengespeichert wird. Und plötzlich sollten ganz normale Privatpersonen Urheberrechte verstehen und befolgen, die sich hoch dotierte Anwälte für riesige Unterhaltungskonzerne ausgedacht hatten? Dabei führten und führen diese Menschen nur das aus, was man kulturellen Austausch nennt!
Auch das Magazin für Popkultur Spex interviewt Cory Doctorow – besitzt aber die Frechheit es online auf vier Seiten zu strecken. Lesenswert ist Doctorow natürlich trotzdem.