Über das Import Export schreiben die Macher auf der Startnext-Seite, es sei ein Ort, „den es so ja eigentlich nur in Berlin oder Hamburg, aber nicht in München gibt. Nun ist er aufgrund von Umbauarbeiten massiv in seiner Existenz bedroht.“ Deshalb hat das Münchner Import Export ein Crowdfunding-Projekt gestartet.
Dazu hat Michael Schild den loading-Fragebogen beantwortet.
Was macht ihr?
Für die Fakten: Wir bieten von Dienstag bis Freitag täglich einen Mittagstisch von 12 – 16 Uhr, welcher von Nami Taguchi organisiert wird, die die Küchenleitung bei uns übernommen hat. Darüber hinaus bieten wir abendfüllendes Kultur- Musik- und physisches Erbauungsprogramm. Die Tagesgastronomie, der Veranstaltungsbereich bilden zentrale Schnittstellen auf dem Kreativquartier. Für KünstlerInnen und AkteurInnen auf dem Kreativquartier dient diese Einrichtungen als Anlaufstelle und als Kommunikationsraum. Gleichzeitig öffnen sie das Kreativquartier nach außen.
Bei genauerem Hingucken kann folgendes erkannt werden: Das Import Export ist ein experimenteller Ort für kulturelle, künstlerische und gesellschaftliche Projekte und Initiativen. Ein Konzept, das von der spezifischen Qualität des Ortes ausgeht und das Potenzial der lokalen Bevölkerungsstruktur einbindet. Eine offene Plattform für die kreative und soziale Vielfalt der postmodernen Cosmopolis. Eine Schnittstelle für AkteurInnen und Gruppen in lokalen und transnationalen Netzwerken. Ein Ausgangspunkt für die Interaktion von Milieus und Generationen. Ein Raum für etablierte und neu entstehende Formen von Kunst und Kultur. Ein diskursiver Resonanzkörper für eine dynamische stadtgesellschaftliche Entwicklung. Ein wichtiger Faktor für die Interaktion von Wissenschaft, Kultur und sozialer Solidarität am Standort München. Ein Projekt, das der Gentrifizierung im Viertel entgegenwirken und stattdessen den urbanen Charakter des Viertels erhalten und unterstützen wird.
Warum macht ihr es (so)?
Wir denken, dass Bedarf für unser Konzept besteht.
Nicht nur die Stadtgesellschaft, sondern auch die Beschäftigung mit ihren Werten und Idealen braucht Raum. Zwischennutzungen sind im Moment zwar populär, können letztlich aber nur einen Teil der Bedürfnisse abdecken. Vor dem Hintergrund der urbanen Entwicklung werden stattdessen langfristige Strategien benötigt, um Diskursräume für Diversität, Kultur und Wissen zu schaffen und zu erhalten.
Wer soll sich dafür interessieren?
Im Programm soll Platz sein für möglichst viele verschiedene Inhalte, die möglichst unterschiedliche Bevölkerungsgruppen und Interessen ansprechen. Grundsätzlich soll für alle Platz sein und es wird keine richtigen und falschen Inhalte geben, solange die Programmpunkte sich nicht gegenseitig den Raum nehmen.
Wie geht es weiter?
Wir arbeiten an einem dauerhafter Freiraum, losgelöst vom ökonomischen Druck der wachsenden Stadt.
Was sollten mehr Menschen wissen?
Das Import Export wird mit viel Herzblut und Engagement von den Betreibern und AkteurInnen geführt. Viele Münchner_innen, denen die kulturelle, künstlerische, aber auch gesellschaftliche und soziale Zukunft ihrer Stadt am Herzen liegt, begleiten das Import Export seit langem und identifizieren sich mit diesem einzigartigen Projekt. Die Betreiber konnten bis jetzt noch keine fianziellen Ausschüttung erhalten, da die Gelder die bis jetzt generiert wurden, in Umbaumaßnahmen und Infrastrukturelle Anschaffungen investiert wurde.
Das Ganze ist für die Betreiber mit einem sehr hohem finanziellen Risko verbunden, da der Nutzungsvertrag bis jetzt nur bis Ende 2016 ausgestellt ist und so eine Refinazierung der Invetitionen nicht gesichert ist. Das Import Export könnte nicht existieren ohne die Beteiligung von allen, die sich an diesem Ort einbringen wollen.
Weitere UnterstützerInnen und Interessierte können sich im Import Export einbringen. Es soll wieder ein offenes monatliches Treffen geben (im Import Export in der Goethestrasse hatten wir das) und den Interessierten dazu dienen, Ideen auszutauschen und inhaltliche Vorschläge zu unterbreiten. In das Projekt soll das Engagement unterschiedlicher AkteurInnen eingebunden und so die urbane Vielfalt des Stadtraums als Ressource aufgefasst werden: Wir wollen eine lebendige, flexible Atmosphäre, die einen offenen Umgang und demokratische Strukturen ermöglicht.
Damit das Import Export weiterhin bestehen kann, müssen einige Investitionen getätigt werden. Große Summen stehen aus, die beglichen werden müssen und wir wissen gerade nicht, wie wir das aus dem laufenden Betrieb anstellen sollen.
Die 10.400,- Euro, die wir auf der Startnext-Seite angegben haben werden nicht ausreichen um den Betrieb der Import Export Kantine dauerhaft fortsetzen zu können. Aber es ist ein Anfang und wir glauben daran das die Vision und unser Konzept durch ein gemeinschaftliches Agieren langfristig in der Stadt München ihren Platz finden wird.
>>>Hier das Import Export auf Startnext unterstützen!
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Unter dem Schlagwort loading stelle ich in loser Folge handgemachte bzw. Crowdfunding-Projekte vor, die spannend sind und/oder für eine neue Bezahlkultur stehen. Das mache ich (auch), weil mein aktuelles Buch ebenfalls über Crowdfunding verfügbar gemacht wurde – und ich deshalb einen Ratgeber zum Crowdfunding geschrieben habe, den man auf Kindle, iPhone/iPad und tolino lesen kann. Man kann den loading-Ideen im Blog folgen (hier den RSS-Feed zum Schlagwort „loading“ in den Reader nehmen) oder einen Newsletter mit den Vorschlägen abonnieren:[/white_box]