Das Münchner Stadtmagazin MUCBOOK hat ein Crowdfunding auf Startnext gestartet. Der Gründer Marco Eisenack beantwortet die loading-Fragen.
Was macht Ihr?
Wir sammeln auf startnext das fehlende Budget für die nächste Print-Ausgabe von MUCBOOK. Die Preise für die so genannten „Dankeschöns“ entsprechen im Grunde dem üblichen Preis des Heftes, des Abos und des Memberclubs. Das eingenommene Geld fließt zu 100% in die Honorare von Autoren, Grafikern und Fotografen.
Warum macht Ihr es (so)?
Warum ist ganz schnell erklärt: Durch Corona sind unsere Anzeigen Online und Print zu 90% eingebrochen.
Warum startnext? Bei MUCBOOK und dem dazugehörigen Medienhaus gehört der Purpose-Ansatz zum Leitmotiv der Strategie. Unser Haus steht mit seinem ganzen Handeln für eine bestimmte Haltung von verantwortungsvollem Wirtschaften und nachhaltig orientierten Unternehmertum. Es geht uns nicht um Gewinnmaximierung, sondern darum, der Stadtgesellschaft mit unseren Inhalten einen Mehrwert zu bieten.
Startnext ist mit seinem Selbstverständnis also die perfekte Plattform. Zusätzlich gibt es eine Sonderaktion zu Corona, die das Mindestziel aussetzt und die Einnahmen ohne Provision auszahlt. Auch durch seine Benutzerfreundlichkeit bietet sich die Plattform besonders gut an.
Wir haben für Grün&Gloria vor einigen Jahren schon einmal ein erfolgreiches Crowdfunding auf Startnext durchgeführt.
Wer soll sich dafür interessieren?
Alle Münchner, die sich für Nachhaltigkeit, Innovation und Kreativität in ihrer Stadt interessieren.
Und alle Menschen, für die ein Magazin nicht nur Nachrichtenwert hat, sondern das Zusammenwirken von Text, Foto und Grafik als Gesamtkunstwerk ansehen.
Wie geht es weiter?
Alles ist offen, in dieser Zeit. Es kann sein, dass es das letzte MUCBOOK-Print-Magazin wird, es kann aber auch sein, dass MUCBOOK gestärkt aus der Krise hervorgeht und zukunftsfähiger ist als vor Corona.
Ich bin ein großer Befürworter des leserfinanzierten Journalismus. Der jetzige plötzliche Zusammenbruch vieler Anzeigenmärkte wird LeserInnen überall im Lande in die Verantwortung zwingen, über den Fortbestand ihres Mediums mitzuentscheiden: Helfe ich mit, das Magazin oder die Zeitung zu erhalten, oder wird es mir nicht besonders fehlen? Bei MUCBOOK haften an der Schicksalsfrage lediglich 10.- Euro Abo oder 50.- Euro Memberclub im Jahr. Wir sind zuversichtlich, dass das gestiegene Qualitätsbewusstsein der Menschen für regionale Lebensmittel und fair gehandelte Produkte nicht ausgerechnet vor dem Journalismus halt macht.
Was sollten mehr Menschen wissen?
MUCBOOK ist ein dreidimensionales Stadtmagazin. Angefangen hat alles 2009 als Meta-Blog der Münchner Blogger-Szene. Nachdem alle anderen Stadtmagazine in München ihre Kiosk-Ausgaben eingestellt hatten, konzipierte MUCBOOK 2014 unter dem Motto „Blog goes Print“ ein neuartiges Stadtmagazin für die Zeitschriften-Liebhaber. Der Trend zum Live-Journalismus führte 2019 zum eigenen MUCBOOK CLUBHAUS, das mit konzeptionellen Zwischennutzungen in München Raum für die Stadt ohne Platz bietet. Derzeit gibt es drei MUCBOOK CLUBHAUS-Standorte die auf Flächen zwischen 300 und 2.500 Quadratmetern nach Corona wieder inspirierende Events, eine kreative Community und Co-Workingflächen anbieten.