In der Reihe von Texten, die ich bisher veröffentlicht (und hier zum Teil auch verlinkt) habe, nimmt der aus dem heutigen SZ-Magazin (jetzt am Kiosk!!) eine besondere Stellung ein. Er läuft nämlich unter der Überschrift Wahrheit. Das geht allerdings nicht auf einen hybris-gesteuerten Vorschlag von mir zurück, sondern auf das dem sehr lesenswerten Heft zugrunde liegende Konzept, das Internet aus einer lobenden und einer ablehnenden Perspektive zu beurteilen. Mein Text handelt von dem schon angesprochenen Diebstahl-Dilemma und der Frage, wie ein die Bedingungen der Digitalisierung angepasstest Urheberrecht aussehen könnte:
Aber diese Wege wird man nicht finden, wenn man die Herausforderung umgeht, die mit der digitalen Kopie verbunden ist: die an unsere Sprache. Für den Prozess der identischen Vervielfältigung haben wir keinen Begriff. Sicher ist nur: Diebstahl ist nicht das richtige Wort. Erst wenn man akzeptiert, dass man mit der Rede vom Diebstahl in die Irre läuft, löst man den Vorgang aus dem moralisch ungenauen Kontext des Stehlens – und schafft so den Rahmen für eine mögliche Lösung.
P.S.: So ganz vertrauen die Kollegen vom SZ-Magazin meiner Wahrheit übrigens nicht. Sie haben ein Wiki eingerichtet, in dem man bis zum 6. Mai „alle Beiträge ergänzen, korrigieren oder umschreiben“ kann. Keine Ahnung, warum sie glauben, dass das nötig sei …