In den prä-digitalen Zeiten konnte die Times sich die Haltung erlauben, dass eine Nachricht erst eine Nachricht war, wenn die Redakteure sie als solche freigaben. Die Zeitung war eine Instanz, eine Prüfstelle, die den Wert der Nachrichten wog, bis sie genug Gewicht hatte. Und sie konnte sie später drucken, weil sie die Wirklichkeit besser beschrieb als andere Zeitungen, tiefgründiger, wahrhaftiger. Es war die Zeit des Journalismus des nächsten Tages. In den Zeiten des Internets funktioniert das nicht mehr. Die Zyklen der Nachrichten sind kürzer geworden, sie verlangen nach einem Journalismus der nächsten Stunde, und manchmal ist selbst diese Einheit zu groß. Wenn die Times eine neue Geschichte auf ihre Internetseite stellt, beginnt eine Uhr zu ticken. Sie zählt, wie viele Minuten vergangen sind, seit die Geschichte erschien. Die rote Zahl steht unter der Überschrift wie ein Verfallsdatum.