Online-Werbung und Nutzerdaten

Kleinste Zielgruppen zu buchen könnte theoretisch tatsächlich funktionieren, zum Beispiel wenn ein Dessous-Laden regional werben will. Doch schon an diesem einfachen Beispiel tun sich Probleme auf: Sollen Frauen oder Männer angesprochen werden? Werden die Leute überhaupt „Dessous“ als Interesse in Ihr StudiVZ-Profil eintragen? Und wenn ja ‚Äì werden das diejenigen sein, die tatsächlich am Kauf von Dessous interessiert sind? Man sieht also: So einfach wie das klingt, ist es nicht ‚Äì selbst wenn es überhaupt keine Datenschutzbedenken gäbe. Tatsächlich ist das meiste, was in den Profilen von sozialen Netzwerken steht, untauglich für Werbeschaltungen, zumindest wenn man die Werbung direkt darauf abstimmen will.

In einem Interview mit Technology Review kritisiert Stephan Noller (Vorstand bei Nugg.ad) die Werbestrategien von Facebook und StudiVZ. Dabei behauptet er – leider unnachgefragt – dass Werbung im Netz immer wichtiger wird, „wenn (sie) im Internet auch noch die Vorteile des Mediums nutzt und intelligenter wird als klassische Werbung.“ Leider fasst der Interviewer hier nicht nach. Zu gern hätte man gewusst, wie „intelligentere Werbung“ online denn funktionieren soll.

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