Radiohead sind wieder da. Ja, das ist die Band, deren 2007er Album In Rainbows mit einem neuen Vertriebsmodell von sich reden machte. Jetzt gibt es ein neues Album, das heißt The King of Limbs und lässt das Web Kopfstehen.
Noch spannender finde ich aber, was das Web mit dem Video zur ersten Single macht:
Darin tanzt Radiohead-Chef Thom Yorke. Und zwar so schön (hier die Erklärung der Schritte vom NME), dass sein Tanz nun auch zu vielerlei anderer Musik zu sehen ist. Das bekannteste Beispiel: Das Netz verheiratete den tanzenden Thom mit „Single Ladies“ von Beyonce. Das muss sehr toll sein. In Deutschland können wir es nicht beurteilen, das Video ist hier gesperrt (mehr zum Thema Geoblocking bei jetzt.de):
Es muss aber so toll sein, dass viele viele Menschen dem Beispiel folgen. Unter dancingthom.tumblr.com kann man sich eine Auswahl schöner Filme ansehen, die das tun, was ich Referenzkultur nenne: Sie verbinden das Yorke-Video mit anderen Inhalten. Sie tun das mit großer Begeisterung (wie die Twitter-Suche zu Yorke dance beweist) und sie tun es, weil es eine gegenwärtige Form der Partizipationskultur ist. Wer selber ein Mashup aus dem tanzenden Thom und neuer Musik online stellt, macht damit das, was Musikfans schon immer mit Musik machten: Er oder sie schreibt sich in einen größeren Kontext ein, nimmt teil an einem Gemeinschaftserlebnis. Sozusagen der digitalen Entsprechung zu einem Konzert, bei dem viele in eine rhythmisches Klatschen einfallen und sich daran erfreuen, dass sie so viele sind. Genauso beispielen die Mashups des tanzenden Thom den digitalen Raum.
Auf einmal spüren wir, dass wir viele sind.
P.S.: Hier kann man das Mashup auch ohne Länderkennung sehen.