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Der Shruggie des Monats ist eine von meinem Buch „Das Pragmatismus-Prinzip“ inspirierte Rubrik meines monatlichen Newsletters (den man hier kostenlos bestellen kann). Darin beschreibe ich Personen, Ideen und Begebenheiten, die mir besonders passend zur Hauptfigur aus dem Buch „Das Pragmatismus-Prinzip“ erscheinen – dem ¯\_(ツ)_/¯.
Der Live-Stream als Shruggie der Corona-Zeit hängt eng zusammen mit den Lehren, die ich hier notiert habe und den Interviews, die hier im Blog gesammelt sind.
Zu dem gesamten Themenkomplex plane ich hier einen Newsletter!
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These: In ein oder zwei Jahren wird es normal sein, dass auf jeder Nachrichtenwebsite prominent im Kopf ein „live“-Button leuchtet. Die Corona-Krise zeigt uns gerade, wie virtuelle Verbindungen funktionieren. Zwar nicht so lebendig und greifbar wie der Austausch in physischer Nähe, aber doch besser als alle immer dachten. Vielleicht wird aus dem aktuellen Notnagel „Live-Stream“ in Zukunft ein echtes digitales Geschäftsmodell, das sich zum Beispiel darin zeigen könnte, dass Webseiten ein Live-Ressort bekommen, in dem vom Live-Ticker bis zum gemeinsamen Stream alles gebündelt wird, was als Echtzeit-Erlebnis das bisherige Angebot ergänzt.
¯\_(ツ)_/¯
Wie ich darauf komme, kann man in meinem Buch „Eine neue Version ist verfügbar“ nachlesen. Ich glaube, dass wir kulturelle Produkte mehr als Prozess (wie Software) denken könnten – und damit bemerken: Das Internet ist nicht nur Dokumentationsmedium, sondern vor allen Dingen ein Erlebnismedium. Teil- und Einflussnahme am Entstehen sind hier wertvoller Bestandteil der bisher als abgeschlossen gedachten Inhalten in allen erdenklichen Formen. Durch die Corona-Krise wird dieser Wandel vom Produkt zum Prozess auch für vormals weniger digitale Menschen greif- und fühlbar. Der Live-Stream macht aus Text, Bild und Ton ein Erlebnis, aus dem womöglich neue Finanzierungsmethoden erwachsen können – wenn wir anfangen, „live“ zu denken (am 1. Mai werde ich in einem Insta-Live versuchen, der Frage nachzugehen „Wie sieht die Live-Version eines Buches aus?“)
Meine Behauptung basiert nicht nur auf persönlicher Beobachtung, sondern vor allem auf einer großen Ankündigung des Facebook-Konzerns, der sich ja schon länger auf dem Dark-Social-Weg von einem offenen Marktplatz zu einer großen Summe vieler kleiner privater Räume befinden. „Video-Präsenz“, hat Mark Zuckerberg an diesem Wochenende angekündigt, „ist keine neue Ära für uns, aber es ist eine Ära, in die wir tiefer einsteigen wollen.“
Über die wichtigsten Angebote des Facebook-Konzerns hinweg (Messenger, Portal, WhatsApp und Instagram) wird (in Varianten) ein Video-Call-Angebot ausgerollt, das auf den Namen „Messenger Rooms“ hört: „Einfach einen Raum direkt über Messenger oder Facebook erstellen und jeden gewünschten Teilnehmer zum Beitritt einladen, auch wenn die Person kein Facebook-Konto besitzt“, schreibt Stan Chudnovsky im Unternehmensblog.
Damit reagiert Facebook auf die weltweite soziale physische Distanz durch die Corona-Krise und kopiert das Angebot von Zoom, das durch den rapiden Aufstieg von Live-Streams extrem populär geworden ist – und beschleunigt damit eine Entwicklung, die sicher nach Corona bleiben wird: der Live-Stream wird immer wichtiger.
Gerade ist er die einzige Möglichkeit des direkten Austauschs, aber auch wenn dieser direkte Austausch wieder möglich wird, wird das Live-Gefühl bleiben. Hier im Blog hatte Gerd Leonhard zurecht prognostiziert: „Online Konferenzen werden das neue Normal, und face to face wird der neue Luxus.“
Dafür spricht auch ein Feature, das Facebook für seine Rooms ankündigt: „Um Kreative und kleine Unternhemen zu unterstützen, wollen wir die Möglichkeit ergänzen, Eintritt zu verlangen für den Zugang zu Events mit Live Videos auf Facebook.“
Um diese Entwicklung zu begleiten, plane ich hier einen Live-Newsletter. Außerdem werde ich meine eigenen Live-Experimente als Virtual-Keynote-Speaker dort dokumentieren. Denn die Corona-Krise zeigt sehr deutlich, wie der Live-Stream an Bedeutung gewinnt – dazu auch diese Schwerpunkte hier im Blog:
> Zehn Lehren aus der Coronakrise für Videokonferenzen und Live-Streams
> Performance-Künstler Marcus John Henry Brown über die Herausforderung, Menschen im Stream zu halten
> Social-Media-Experte Michael Praetorius über Workshops im Stream
> Pfarrerin Miriam Hechler über Gottesdienst im Stream
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Der Shruggie des Monats ist eine Rubrik aus meinem Newsletter (den man hier kostenlos bestellen kann). Der Shruggie ist die Hauptfigur aus meinem Buch „Das Pragmatismus-Prinzip“, in dem ich zehn Gründe für einen gelassenen Umgang mit dem Neuen versammle. Wer mehr über das Web und das Internet lernen will, kann dies in meinem Buch „Gebrauchsanweisung für das Internet“ tun.
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2 Kommentare
[…] Dazu sind erschienen: > Interview mit Jasmin Schreiber von Streamkultur > Shruggie des Monats: Der Live-Stream > Zehn Lehren aus der Coronakrise für Videokonferenzen und Live-Streams > Performance-Künstler […]
[…] Dazu sind erschienen: > Interview mit Jasmin Schreiber von Streamkultur > Shruggie des Monats: Der Live-Stream > Zehn Lehren aus der Coronakrise für Videokonferenzen und Live-Streams > Performance-Künstler […]