Wir sind das erste Medium im Netz, das auf anspruchsvollen Journalismus unter dem Dach einer neuen Marke setzt. Autoren und Redakteure, die aus verschiedenen Qualitätsmedien zu uns kommen, unterstreichen den Anspruch des European, gesellschaftliche Debatten anzustoßen und dauerhaft fortzusetzen. Wir sind ein neues Format, das die klassischen Ressorts der Printmedien auflöst, um die Möglichkeiten des Internets voll auszuschöpfen und das verloren gegangene Leseerlebnis der großen alten Medien wieder neu zu erwecken.
Mit diesen Worten ist bereits gestern The European gestartet. Ich kann nicht beurteilen, ob „die Möglichkeiten des Internets“ hier voll augeschöpft werden, aber beim ersten Klicken hatte ich bereits das Gefühl: das „verloren gegangene Leseerlebnis“ wird The European bei mir nicht neu erwecken. Denn: Da stimmt was Grundsätzliches mit Navigation und Nutzerführung nicht. Gestern stellte ich das bereits fest, als ich beim Versuch eine der Kolumnen vom Fuß der Seite zu lesen in einer beständigen Weiterschleife hängen blieb und nur mit Mühe den wirklichen Kolumnentext fand.
Gerade eben erhielt ich den Hinweis auf einen Text über Michelle Obama. Der Text trägt im Teaser den Titel Der Popo in der Politik, auf der Textseite taucht dieser Titel aber gar nicht mehr auf. Dort wird im sichtbaren Bereich der ständig gleiche Kopf einer Bühne gezeigt mit der Überschrift „Leitbild Michelle Obama“. Dabei soll es sich wohl um eine Art Dossier handeln, in dem mehrere Texte zu einem Thema gesammelt werden. Über diesen unterstützenswerten Anspruch, Artikel zu bündeln, ist offenbar das Naheliegende verloren gegangen: Dem Leser die Chance zu geben, den Text zu finden und auch lesen zu können. Das ist deshalb so nutzerunfreundlich, weil auch alles (Text wie Übersicht) mit der gleichen Bebilderung versehen wurde und vom gleichen Vorspann eingeleitet wird:
Keine Ahnung, ob The European gesellschaftliche Debatten anstoßen wird, eine Begeisterung fürs Internet werden sie mit dieser Nutzerführung jedenfalls nicht entfachen.