Endlich mal wieder etwas, worauf sich alle einigen können. Die Spiele der Fußball-EM, die gerade in Deutschland ausgetragen werden, ziehen die Aufmerksamkeit von vielen Menschen auf sich. 22,5 Millionen Menschen haben das Eröffnungsspiel Deutschland-Schottland allein in Deutschland am Fernseher verfolgt. International rechnet die Uefa eine weit höhere Zahl aus: „Für die EURO 2024 wird eine kumulierte Live-Zuschauerzahl von ca. fünf Milliarden erwartet“
Aber sehen die alle das Gleiche?
Nein! Zwar werden die Szenen auf dem Rasen überall gleich gezeigt, aber mit Hilfe des so genannten „Virtual Board Replacement“ (Video von Mashable) wird die Werbung auf den Banden am Spielfeldrand auf Zielgruppen in unterschiedlichen Ländern zugeschnitten. Bei den Übertragungen wird dies durch den Hinweis „Die Sendung enthält virtuelle Werbung“ angezeigt. Bemerkt wurde diese Segmentierung aber vor allem als es beim Spiel Slowakei gegen Belgien eine Art Glitch gab: Es sah nämlich so aus als würde Milan Skriniar, Kapitän der slowakischen Mannschaft, in der Werbebande verschwinden.
Grund dafür ist die Segmentierung, die es laut epd in drei Ländern so gibt: „Virtual Board Replacement“-Versionen betreffen Deutschland, die USA und China. Das Fernsehpublikum in diesen drei Ländern werde „maßgeschneiderte Werbung auf den Banden sehen“, die auf die jeweilige Zuschauerschaft ausgerichtet sei.“
Mehr noch als die technische Umsetzung des Zuschnitts (Künstliche Intelligenz!) interessiert mich daran die Entwicklungslinie, die ich als „Ende des Durchschnitts“ in meinen gleichnamigen Buch beschrieben habe. Es lohnt sich, diesen Aspekt festzuhalten – denn spätestens bei der nächsten EM wird es niemandem mehr auffallen.