Komisch scheint allerdings, dass ausgerechnet in einer Zeit, da die Musikindustrie immer weiter abbauen muss, weil sie gegen den Vertrieb im Internet kein Mittel weiß, dass also in einem schrumpfenden Markt das Outfit neuer Popmusik ebenfalls immer sparsamer geworden war. Sparsam nicht in dem Sinne, abgelegte Muster einfach immer wieder überzustreifen, sondern sparsam in der Instrumentierung, in Songlängen, Bühnenkostüm. Ein irgendwie protestantischer Pop, gefertigt nach dem Manufactum-Werbespruch: Es gibt sie noch, die guten, alten Dinge. Als sei ein Gitarrenriff wie ein Telefon aus Bakelit.
Neue Popmusik: Ist der Punk eine Bank lautet der Text in der morgigen FAZ, der sich leicht labernd mit dem Zustand der Popmusik befasst, um am Ende festzustellen:
Würde man die genannten Popkünstler danach befragen, ob ihre Musik irgendetwas mit dem schrumpfenden Markt oder der Finanzkrise zu tun hat, würden sie das sicher verneinen.